Carolin Holzmüller

Efringen-Kirchen gemeinsam gestalten

Interview mit der Badischen Zeitungen

Anfang November stellte die Badische Zeitung mehrere Fragen an die Kandidaten. Hier finden Sie meine Antworten:

  • Wohnraum fehlt in der Gemeinde Efringen-Kirchen, vor allem erschwinglicher. Was aber unter anderem auch zur Gewinnung von Fachkräften wie Kindergärtnerinnen wichtig wäre. Welche Möglichkeiten sehen Sie, dafür zu sorgen?

Neben Neubaugebieten muss auch eine verträgliche Innenverdichtung angegangen werden. Bei jeder größeren Baumaßnahme sollte das Thema sozialer Wohnungsbau geprüft werden. Aber auch der Bau von barrierefreien Wohnungen kann ermöglichen, dass ältere Menschen ihre Häuser für junge Familien zur Verfügung stellen können. Solche Maßnahmen müssen aber gut vorberaten und kommuniziert werden, damit sie akzeptiert und auch erfolgreich umgesetzt werden.

Weiter strebe ich aufgrund der Bausubstanz in der Gemeinde einen engen und konstruktiven Austausch mit der Denkmalschutzbehörde an, um durch Modernisierung weiteren Wohnraum zu schaffen.

  • Die Kinderbetreuung wird von einigen als nicht befriedigend gesehen, was wollen Sie tun, um das Angebot zu verbessern?

Das Angebot muss bedarfsgerecht ausgebaut werden. Ich möchte in Absprache mit den Tageseltern das Thema Großtagespflege angehen. Diese Form der Tagespflege könnte auch in Kooperation mit Unternehmen entwickelt werden, um auch sie bei der Herausforderung des Fachkräftemangels zu unterstützen. Darüber hinaus möchte ich die Attraktivität der Gemeinde Efringen-Kirchen als Arbeitgeber verbessern, um Fachpersonal für die Kinderbetreuung anzuwerben.

  • Die Kommunikation der Verwaltung nach außen wird von einigen als unzureichend empfunden, einige Gemeinderäte kritisieren den gegenwärtigen Informationsfluss zwischen Verwaltung und Gremium. Wie wollen Sie Verbesserungen erzielen?

Ich werde die Arbeit der Gemeindeverwaltung über die Website und das Amtsblatt deutlich nach außen kommunizieren. Eine jährlich stattfindende Einwohnerversammlung sowie unregelmäßig stattfindende Bürgergespräche sollen das Angebot ergänzen. Weiter möchte ich die internen Abläufe im Rathaus prüfen und ggf. Verfahrensweisen optimieren. Das schafft Transparenz und hoffentlich mehr Akzeptanz und Miteinander.

Für eine gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat werde ich bei Sitzungen mit den Fraktionssprechern geplante Projekte vorbesprechen, um den Informationsbedarf aus den Fraktionen zu eruieren. Bei der Sitzungsleitung pflege ich einen anderen Stil und erhoffe mir davon einen veränderten Schwung in der Gremiumsarbeit.

  • Der Klimawandel ist global, dennoch kann und – da sind sich alle inzwischen einig – muss auch lokal gehandelt werden. Welche Möglichkeiten sehen Sie da, was wollen Sie tun?

In diesem Bereich gibt es verschiedene Handlungsfelder für Kommunen. Ich schlage vor energetische Sanierungen kommunaler Liegenschaften und auch den Energieverbrauch zu prüfen. Weiter kann die Gemeinde im Bereich erneuerbare Energien und Begrünungsmanagement einen Beitrag leisten.

Inwieweit die Energieagentur Südwest die Gemeinde Efringen-Kirchen dabei unterstützen oder Kooperationen mit Nachbargemeinden, wie z.B. bei der interkommunalen Wärmeplanung des Landkreises, möglich sind, ist zu besprechen.

  • Immer wieder gibt es aus Ortsteilen Kritik an der schlechten Nahverkehrsanbindung, welche Möglichkeiten der Einwirkung auf die dafür zuständige Nahverkehrsgesellschaft sehen Sie als Bürgermeister/In? 

Da ich selbst gerne den Nahverkehr nutze, möchte ich das Thema mit Nachdruck angehen. Ich bin mir im Klaren, dass es schwer wird, die Interessen Efringen-Kirchens durchzusetzen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass durch regelmäßigen Druck etwas bewegt werden kann.

Ich werde aber auch andere Mobilitätsmöglichkeiten angehen, wie beispielsweise Carsharing oder die Koordination von Fahrgemeinschaften.

  • Die Gemeinde ist zwar seit fast 50 Jahren aus neun Teilorten zusammengeschlossen, doch immer wieder zeigt sich, dass ein Gemeinschaftsgefühl fehlt. Dörfer fühlen sich mitunter abgehängt, im Nachteil gegenüber dem Zentralort. Was tun?

Auch hier setze ich auf eine offene und transparente Kommunikation, sodass klar ist, welche Maßnahmen in welchem Ortsteil umgesetzt werden. Um das Gemeinschaftsgefühl zu fördern, möchte ich Synergien nutzen und gemeinsame Projekte kreieren. Wenn dann doch ein Vorhaben an nur einem Teilort realisiert wird, muss anderen Ortsteilen eine Teilhabe ermöglicht werden.

  • Jetzt wüssten wir noch gern:  Haben Sie so etwas wie ein Lebensmotto? Und wie lautet das?

Ein Lebensmotto habe ich nicht, aber auf unserem Hof heißt es immer „Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis generell größer.“ Ich denke das ist ein guter Leitsatz, dass mancher Plan noch etwas Spielraum für die praktische Umsetzung braucht.

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